Bürgerkorps

Die Entstehung des Korps geht auf das Jahr 1278 zurück. Der damalige Salzburger Erzbischof und Landesfürst Friedrich von Walchen gewährte in diesem Jahr einigen Bürgern der Stadt das Recht der Salzausfuhr und verpflichtete sie im Gegenzug zu "Zug-, Wacht- und Frondiensten und im Kriegsfall zur Stellung von streitbaren Männern in Rüstung". Im Jahr 1287 sollten sich, basierend auf einer Verordnung des Fürsterzbischofs Rudolf von Hoheneck, alle Bürger des Erzbistums mit "Harnisch und einer Wehr" versehen und zweimal im Jahr zu einer Musterung erscheinen. Jeder Bürger war zur Stadtverteidigung bzw. -bewachung verpflichtet wobei alle Bürger angehalten wurden, sich in der Handhabung von Waffen zu üben. Aus dieser mittelalterlichen Bürgerwehr ging schließlich das heutige Bürgerkorps hervor.

Im 19. Jahrhundert, bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1870, war die Bürgergarde auch zur Brandbekämpfung eingesetzt, wobei im Brandfall ein Korporal der Garde mit zehn Mann auszurücken hatte. Heute sind die Aufgaben des Bürgerkorps deutlich weniger dramatisch. Die Teilnahme an Paradeausrückungen, wie etwa an der alljährlichen Fronleichnamsprozession, wie auch die Umrahmung von Staatsempfängen und diverser Festlichkeiten, stehen dabei im Vordergrund. Das heutige Erscheinungsbild des Korps geht auf die Neueinkleidung aus dem Jahr 1912 zurück, wobei man sich an Uniformen aus der napoleonischen Zeit orientierte. Bemerkenswert ist der "Salzträger" auf dem Emblem der Bürgergarde wie auch der Bürgerkorpskapelle, der, erstmals als Siegel auf einer Urkunde vom 23. Februar 1275 vorkommend, die innige Verbundenheit der Stadt und ihrer Garde mit dem Salzwesen symbolisiert.

Unter den zahlreichen Kommandanten, welche diesem Traditionskorps in seiner über 700-jährigen Geschichte vorstanden, seien hier vor allem Josef Steinhauser, Anton Mayr sowie Kurt Rosenkranz erwähnt. Derzeitiger Hauptmann des Bürgerkorps der Stadt Hallein ist Hauptmann Rudolf Schaber.
(vgl. auch: Moosleitner, Fritz: Hallein - Portrait einer Kleinstadt. Hallein 1989)

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